Dienstag, 30. August 2011

Julia und die Pesce d'Oro , schön wars!

22.08. - 30.08.2011

Schön wars!
Sonnenaufgang im Hafen von Olbia
Da der Kaptiän in letzter Zeit so schreibfaul ist, bat er mich mir ein paar Zeilen für seinen Blog aus den Fingern zu saugen. Morgen flieg ich schon wieder nach Hause und es kommt mir so vor, als wär ich erst gestern angekommen. Es war wunderschön und die Zeit verging rasend schnell. Am 22. August stieg ich um 07:10 Uhr aus dem Flugzeug in Olbia und eine halbe Stunde später ließ mich der Taxler schon direkt vor der Pesce d'Oro aussteigen. Nun konnte mein abenteuerlicher Entspannungsurlaub beginnen. Noch am Vormittag machten wir uns auf den Weg und segelten gen Norden. Da ich noch sehr müde war vom Frequency und in der vorigen Nacht nur zwei Stunden Schlaf bekam, machte ich es mir noch in der Hängematte gemütlich und wenn es dort vorne zu windig war, legte ich mich hinunter in den Salon zum Schlafen.

Perfekt zum Chillen!

Nachmittags kamen wir dann in der Bucht Cala Di Volpe an, wo eine Milliardärsyacht neben der anderen vor Anker lag. So etwas hatte ich noch nicht gesehen... Jedes Schiff hatte ein bis zwei Jetskis, kleinere Yachten, die ihre "Beiboote" waren (für mich schon eigens große Yachten an sich), und einige davon hatten sogar eigene Hubschrauberlandeplätze auf ihren Riesendingern! Zum Schauen gab es hier viel, aber leider kehrte auch so gut wie gar keine Ruhe ein, also machten wir uns am nächsten Tag auf die Suche nach einer friedlicheren Bucht.

Genau so eine Yacht hat auch der Abrahmovic. Man beachte den Hubschrauberlandeplatz und die dicke Garage für die "kleinen Yachten" ganz hinten.
Gar nicht lange waren wir unterwegs und fanden schon einen wunderschönen, verlassenen Ort, welchen wir uns nur mit zwei anderen Schiffen teilen mussten. Hier war es perfekt, um die Unterwasserwelt mit dem Schnorchel zu ergründen. Also schnappte ich ihn mir und war dann viel länger weg als es mir bewusst war. Zwischen den Fischschwärmen fühlte ich mich gleich ganz wohl und auch die Leute der anderen Schiffe waren ständig am Tauchen, aber so richtig mit Sauerstoffflaschen und so. Abends spazierten wir nach Porto Rotondo, wo wieder die Reichsten der Reichesten unterwegs waren, dementsprechend dann auch der Preis der Nahrungsmittel, also besorgten wir vorerst nur das nötigste.

Beim Füße trocknen nach der Strandung mit dem Dingi.
in Porto Rotondo
 Am darauffolgenden Abend zogen wir dann weiter in die nächste Bucht, wo das Leben schon um eine Spur billiger war und wir auch Bekanntschaft mit zwei Bayern machten. Nach zwei gemeinsamen Abenden segelten wir dann wieder Richtung Süden.

Herr Kapitän beim Entspannen.
Blöd schauen kann i überall auf der Welt!
Das Wetter war traumhaft und Pesce d'Oro gab richtig Stoff im Wind. Ich genoss das Auf und Ab am Bug des Schiffes, wahrscheinlich nicht für jedermann der richtige Ort beim Segeln, da der Magen dort vorne Achterbahn fährt, aber ich hatte richtigen Spaß.

Meister bei der Arbeit! Hier refft er das Großsegel.
Und ich ganz vorn am Bug. Ma, war das a Gaude! :)

Leider verwandelte sich dann der tolle Segelwind in richtige Sturmböen. Also mussten wir schauen, dass wir schnell in einer halbwegs sturmsicheren Bucht unterkommen konnten. Das war echt nicht mehr lustig! Das Schiff stand schon vollkommen schief und bei jeder Welle musste man seine Muskeln anstrengen, um nur halbwegs sitzen bleiben zu können.
Schief ist gerade und gerade ist schief - optische Täuschung
Erschöpft kehrten wir nun in einer wiederum wunderbar schönen Bucht ein, in der wieder das Wasser so wunderbar türkisgrün glitzerte und der Sandstrand bis zu unserem Boot herleuchtete. Hier verbrachten wir zwei Tage mit baden und relaxen. Wir konnten ohnehin noch nicht ausfahren, da der Sturm noch viel zu stark war. Wir waren hier in einer Pizzeria, von der man wunderbar aufs Meer blicken konnte und ich war ganz begeistert von der Gastfreundlichkeit dieser Menschen. Nachdem wir unsere Pizzen verspeist hatten, bekamen wir noch eine Kostprobe von der Spezialität des Hauses serviert, was ganz besonders gute Lammspieße waren. Wir ließen uns verwöhnen und fühlten uns hier so richtig wohl.

ohne Worte...


Am nächsten Morgen mussten wir wieder weiterziehen, weil der Wind in dieser Bucht dann abermals gegen uns war. Also lichteten wir den Anker frühmorgens und fuhren nach Porto San Paolo weiter, wo es auch ganz nett war.

Zwischen Schiffswracks und Riffs
Schlussendlich kehrten wir nach Olbia zurück, wo wir noch das Dingi (Beiboot) von dem kleinen Muschelbesatz auf dessen Unterseite befreiten und Gerald besuchte hier auch noch einen Waschsalon, um seine Sachen wieder rein zu kriegen. Ich konnte mich hier wirklich gut erholen und eine schöne Zeit mit meinem Papa verbringen!!

im Waschsalon

Donnerstag, 25. August 2011

verrückt, wie faul man werden kann!!!!

Die Zeit vergeht sosooo langsam und trotzdem kann ich mich keinen Tag dazu aufraffen einen neuen Blog zu erstellen. Ist verdammt viel Zeit vergangen seit der Wal-Sichtung und hatte eine Menge Wirbel gemacht. Laut www.oceancare.org/ einem internationalen Walschutz-Verein war es ein Pottwal, der hier südlich von Sardinien noch nicht gesichtet wurde. Weiters sind die äußerst seltenen Sichtungen auch nur kurz. Hatte also wirklich großes Glück, auch Pottwale, die herausspringen, wurden im Mittelmeer bisher nicht fotografiert. Die Südküste verließ ich ein paar Tage später und segelte bis nach Olbia. Die ganze Strecke war bei hart am Windsegeln für das Rollgenua-Lager zuviel und so standen einige Reparaturen in Olbia an. Bis zum Eintreffen meiner Tochter, Julia, war also die ganze Zeit nur mit Reparaturen vergangen. Vieles macht man zwei und dreifach, zerlegen und wieder zusammenbauen, bis man den Dreh des jeweiligen Schadens heraus hat. Ersatzteile besorgen ist auch nicht immer so leicht. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad quer durch die Stadt radeln, mit Händen und Füßen erklären, gestikulieren usw. Dies hält alles sehr auf und erfordert viel Geduld. So zum Beispiel warte ich bis Ende August, dass der lokale Segelmacher mir ein neues Toplager meiner Vorsegelrollanlage besorgt. Hier in Italien sind die meisten Firmen und Fabriken im August komplett geschlossen. Warten und Geduld haben ist angesagt.



eine kleine lokale Kaltfront hinter mir

im Südosten Sardiniens sind viele Küstenabschnitte unverbaut und romantisch wild

hier segle ich an einen ganz schön großen Flächenbrand vorbei, war das stinkig


immer hart am Wind

mit dem Wind ist es schöner zu segeln



an der Hafeneinfahrt gibt es viele Muschelfarmen


Pesce`dOro an der sehr vollen Molo Brin in Olbia


Samstag, 6. August 2011

Wal vor der Südküste Sardiniens

05.08.2011
Zum Glück habe ich meine Kamera mit den Objektiven immer griffbereit in einem Schiebeschab. So auch gestern am späten Nachmittag auf der Tagesetappe von Pula nach Villasimius ganz im Süden vor Sardinien. Pesce`dOro läuft ganz gemütliche 5-6 Kn auf Halbwindkurs und Vollbesegelung, der Wind bläst mit 9 - 12 Kn aus Süd und nur sehr wenig Welle. Also auch keine Kränkung. Pesce`dOro zieht aufrecht und sehr Direkt Ihren Kiel durchs Wasser, nur der alte Autopilot quietscht und echtst sehr Stereotyp. Ich habe es mir gerade am Oberschiff in der Sonne gemütlich gemacht, ich genieße die warme Sonne in meinen Gesicht am ganzen Körper der Windchill verhindert das ich nicht ins Schwitzen komme. Plötzlich einem Kanonenknall ähnliches sehr lauter Schlag lässt mich sofort nach rechts schauen, mein Blick fällt ganz genau auf die Stelle wo zwei Wasserfontänen niederklatschen mit dazwischen kann ich nicht mehr erkennen. Ein ausblasender Delfin, zu hoch zu weit weg, ein Wal, unmöglich meine Gedanken werden total verwirrt kann es gar nicht glauben. Jetzt sehe ich die wieder eintauchende typische Heckflosse eines Wales, schnell haste ich den Niedergang runter zum Schab Kamera heraus, zum Glück denke ich ist das 270mm Teleobjektiv dran. Als ich hochkomme gerade ein weiterer Donnerschlag ich richte meine Kamera in die richtige Richtung und drücke den Auslöser immer wieder und wieder. Leider entfernt sich der Wal bei jeden Auftauchen von mir. Jetzt einen halben Tag später spüre ich das Adrenalin noch immer in meinen Körper bin noch ganz Krippelig.

Pesce`dOro am Weg von W nach O
hier ist er fast ganz heraussen, aber leider war er da schon sehr weit weg
unvorstellbar groß hier ist nur der Kopf zu sehen ????
konnte dann die Heckflosse auch einmal Fotografieren
bin schon ganz gespannt welcher Wal es war
der Leuchtturm auf der Isola dei Cavoli-Südsardinien Naturschutzzone B
sendet mir eure Freundschafts anfrage auf Faceboock und ihr seid bei meinen Blogs am laufenden, danke allen Lesern
schönen Tag wünscht Pesce`dOro


Donnerstag, 4. August 2011

Brüllender Hafenkapitän auf Ustica !!!

31.7. - 2.8.2011
Ich erreiche Ustica um 01:30 in der Nacht es ist Stockdunkel, nur mit der Taschenlampe kann ich mir in den Engen Hafen einen passeneden Platz suchen. Ich Vertaue Pesce`dOro Längsseits seitlich am Autofähreanleger. Um 08:00 weckt mich der Hafenkapitän ich solle den Pier für die Autofähre frei machen. Also raus und hinaus in den Ungeschützten Teil vor dem Hafen. An einer Boje mit einem so kleinen Gewicht, das könnte meine Pesce`dOro bei aufkommenden Winden nicht halten. Ich fahre mit dem Dingi in den Hafen um den Hafenkapitän für einen jetzt freien Platz an der Pier zu bitten. Nach langen hin und her sagt er mir zu ich könne hier herrinnen anlegen. Also ich wieder raus Pesce`dOro von der Boje abgemacht und rein zum Pier. Als ich schon das Heck zur Pier hin bewege, höre ich den Hafenkapitän quer durch den Hafen brüllen, ich hätte hier gefälligst den Platz nicht in Anspruch zu nehmen. Also wieder raus Pesce`dOro an die Boje gehängt, ist ja alleine überhaupt kein Problem an so einer Boje festzumachen!!! Jetzt wollte ich nur mehr so schnell als möglich weiter die Flautetage waren mir egal nur weiter. Tanken, Lebensmittel, und Ustica war auch schon wieder Vergangenheit. Eigentlich schade denn im Oberen Stadtkern ist es echt fein gewesen, richtig Italienisch gemütlich, mit vielen Gassen, Geschäften, Cafe`s, und alle auf der Gasse am Tratschen, oder Sitzen und Schauen. Die nächsten 91,7Nm läuft der Eisenjochel immer den gleichen monotonen Lärm. Aber dann ist es zum schönsten Segelerlebnis geworden. Pesce`dOro ist gehüpft vor Freude und hatte sich mächtig ins Segelzeug gelegt, hat Hart am Wind und trotzdem ganz weich ihre Spur nach Sardinien gezogen. Wo wir nach 2,5 Tagen auch wieder in der Finsteren Nacht um 00:30 Uhr vor Villasimius den Anker geworfen haben.

der kleine und sehr enge Hafen Ustica
die Fischer bei Ihrer Arbeit
?????? aber eine schöne rote Farbe haben sie die Zwei
wegen der Taucher sind Segler auf Ustica nicht erwünscht, sehr traurig aber wahr
Erster Sonnenuntergang auf See
zweiter Sonnenuntergang 15Nm vor Sardinien








Mittwoch, 3. August 2011

Salina - Filicudi - Alicudi

27.7. - 30.7.2011
Es wird schon bald dunkel, als ich in Santa Marina Salina ankomme. Pesce`dOro wirft den Anker in der Nähe der Marina. Kein Brot und auch sonst nicht viel Lebensmittel an Bord beschließe ich gleich erst mal Einkaufen zu fahren. Der Ort Santa Marina Salina an der Ostseite gelegen, ist ein ganz lieber Platz. Ladet zum Bummeln und Shoppen und auch ruhig Verweilen ein. Man sieht hier überall sehr viele handwerkskunst Geschäfte für sehr moderne Mode Textilien Schmuck usw. Echt lauter liebe Sachen der Ort zieht sich entlang eines Hanges ganz schön lang und ist wie eine Fußgängerzone fast schon wieder Griechisch. Allzu lange habe ich leider keine Zeit mir knurrt schon der Magen, also zurück aufs Boot. Doch leider hat der Wind inzwischen gedreht, und es schwellt sehr stark. Da das Schwellen bis am nächsten Tag zu Mittag noch immer nicht aufgehört hat, verlege Ich Pesce`dOro nach Süden vor den Ort Leni. Hier ist es jetzt ruhig. 
Doch am Abend beginnt auch hier wieder alles zu Wackeln und Schauckeln und bald setzt auch schon der Wind und Regen ein. Gleich am nächsten Morgen noch schnell viele Lebensmittel bunkern für die Überfahrt und weiter Richtung Filicudi. In Filicudi ist es nur sehr schwer einen guten Ankerplatz und Grund zu finden. Hier ist äusserste Vorsicht geboten, es hat einen frischen West bist NordWest Wind, ich entschließe mich an der Südseite an einer ganz schmalen Flachstelle auf 9m zwischen den Felsen auf einen Sandgrund zu Ankern, mit einem mit den Dingi ausgebrachten Heckancker ( habe einen Heckancker von einen Englischen Segelfreund erstanden ) und mit einer Landleine vertaut, liege ich die eine Nacht sehr gut. Am nächsten Morgen segle ich weiter nach Alicudi. Ich gehe hier nur kurz an Land besorge mir noch ein frisches Brot und rausche weiter die 65 Seemeilen nach Ustica.

der Ort Leni ein etwas besserer Ankerplatz als vor Santa Marina Salina
die Löcher dienten einst den Fischern als Unterstand
im Süden von Filicudi ist ein nur sehr kurzer Anleger, nur für Fähren ist das Anlegen gestattet 
 die sehr kleine Insel Alicudi
abgelegt, jetzt beginnt der ertste Teil der Überfahrt nach Sardinien......



Dienstag, 2. August 2011

Lipari - Panarea - Stromboli

24.7.-26.7.2011
Lipari ist ein Ort voller Leben, hier ist eine gute Versorgung gewährleistet. Schon in Vulkano hat sich eine Freundschaft mit einer Deutschen Familie und seinen drei lieben Kindern entwickelt. Erik mit seiner netten Frau Susi zeigen mir viele gute Plätze für Sicilien, Korsica und die Balearen. So unternehmen wir auch gemeinsame Ausflüge. Der Vulkan Stromboli mit seinen ständigen ausstössen an Lava, Asche und Glühenden Felsbrocken ist am besten bei Nacht zu beobachten. Der Stromboli ist ständig aktiv. In unregelmäßigen Abständen (wenige Minuten bis stündlich) kommt es aus mehreren Krateröffnungen zu größeren und kleineren Eruptionen. Das ausgeworfene Material fällt meist in den Krater zurück oder es rollt teilweise über die Sciara del Fuoco ins Meer. Man lässt sich mit dem Boot im NNW treiben und schaut dem Treiben in Sicherem Abstand zu. Mein nächstes Ziel wird Salina sein und so trennen sich meine Wege und die meiner Deutschen Freunde. Bei sehr wenig Wind segle ich die kurze Strecke bis Abends vor Salina. 
Übersicht der Liparischen oder auch Aeolischen Inseln
Erik mit den Kindern Emely, Felix und Clara
 meine drei Lieblinge, jetzt sind sie wieder ausgelassen
Blick auf die Bucht vor Lipari, Pesce`dOro ganz im Vordergrund
jetzt rechts die Festung mit den Museen
Ordnung im Feinkostladen.....
auch auf der Straße, wird zweimal am Tag her und weg geräumt.....




ein Siesta Stündchen vor Panarea, dann gehts weiter zur Insel Stromboli

unter Vollzeug nach Panarea, im Hintergrund ist schon Stromboli zu erkennen
der Höchste Leuchtturm im Mittelmeer?!?
mit Glück gerade einen Ausstoß erwischt
ein Abschiedsgeschenk von Emely, habe es über meinen Fernseher gehängt