Samstag, 10. September 2011

Das Unglück kommt selten allein

10.09.2011

Würden Abergläubige zumindest sagen...! Doch meine Pechsträhne ist wirklich schon sehr bemerkenswert. Ich will versuchen euch der Reihe nach zu erzählen. Ob ich die lange Wartezeit auf mein Toplager für die Vorsegel Rollanlage auch hier zuzählen soll.....Da war dieses Lager endlich beim Segelmacher in Olbia eingetroffen, voller Freude montierte ich es gleich ganz oben im Mast und nach einem halben Tag Arbeit funktionierte sie wie noch nie so leicht ein sehr schönes Segeln und wenn mal der Wind stärker wird ist es jetzt kein so ein Problem das Vorsegel/Genua wieder kleiner zu rollen. Bei dem ersten Überfahrt Versuch kam ich bis Bonifazio, dort riß mir dann bei der Genua der Schothorn-Ring aus. Gleich vier sehr schwere Gurtbänder durchtrennte es bei diesen sehr starken Windkräften als wäre es Klopapier! In Bonifazio gibt es keinen Segelmacher also schaute ich nach S.Teresa di Gallura hier sollte nach meinen Nautical Unterlagen ein Segelmacher sein. Nein leider sagte mir der Marinero am Marina Eingang der nächste Segelmacher ist in Palau, also wieder ein Stück zurück. In Palau fragte ich bei der Capetaneria wo der Segelmacher sei. Die sehr freundliche Sekretärin rief per Telefon an und erklärte mir ich solle morgen um 09:00 anrufen oder heute um 19:00. Nach mehreren versuchen war jemand dran und sagte mir immer nur nicht möglich, später. Nach 1,5 Tagen warten wurde es mir zu Blöd und Pesce`dOro und ich brachen nach Olbia auf zu meinen Segelmacher. Mail von Ihm hatte ich er wurde von mir vorinformiert. Eine Stunde nach meine Ankunft in Olbia war der Segelmacher Chan Carlo an der Mole und sagte mir für nächsten Tag Mittag das fertige Segel zu und so war es auch. 1 Stunde später war die Genua gehißt alles eingestellt und sofort starteten wir aus Olbia hinaus. Jetzt hatte der Mistral seine volle Stärke erreicht mit 25-30 kn an der Leeseite Sardiniens konnte ich bis zu einer Ankerbucht bei Porto Cervo segeln. Und am darauf folgenden Tag kreuzten wir in Bonifazio so gegen 14:00 unsere alten Spuren. Im lauf der Tages und auch bei der Ausfahrt aus Olbio und aus der Ankerbucht hatte ich immer nur ganz kurz den Motor laufen, und deswegen auch nicht bemerkt dass irgenwann in den letzten Tagen der Impeller, ein Gummiartiges Schaufelrad , das den Wasserdruck in der Wasserpumpe erzeugt und so auch der Motor keine Seewasserkühlung mehr hatte, all das wurde mir erst in der Nacht bewußt bevor ich nach Castellsardo reinfahren wollte. Der Motor erreichte nach ca. 5min seine 100Grad also sofort abstellen bevor die Maschine zu Schaden kommt. Jetzt war es am Dampfen 20kn mal mehr mal weniger Wind viel zu gefährlich für Pesce`dOro in den Hafen von Castellsardo reinzusegeln zumal ich hier Ortsfremd bin stock finstere bewölkte Nacht. So bleibt mir nur die Nacht vor der Küste auf und abzusegeln bis zum Morgen da ich bei Sicht sicher eine Lösung finden werde. Um 03:00 Nachts werde ich aber so müde halte es kaum mehr aus muß bald schlafen, ich suche die Karte nach geeigneten Stellen für ein Ankerwerfen ab und finde Südlich vor Isola Rosso und der Hafen Einfahrt eine geeignete Stelle erst bei dem dritten Versuch segelnder weise erreiche ich den Platz und werfe den Anker auf 14m Sandgrund stecke alle 50m Kette raus, jetzt heißt es hoffen, wird sich der Anker in den Grund reinboren, er fängt sich nach ein paar ausreissern aber er hällt. Ich beobachte jetzt noch meinen Platz eine Stunde lang ob ich auch wirklich nicht auf Trift gehe denn dann strandet Pesce`dOro und schlägt mit Wasser voll. Sofort schlafe ich und nach 2Stunden ist wieder Tagwache. Ich muß irgendwie den Impeller austauschen. Habe jetzt Zeitzwang muß ja nach Malorca mit Freunden ist eine Segelwoche vereinbart. Es schwellt an diesen Platz ganz fürchterlich Wellen mit über einen Meter gehen unter dem Schiff durch ständig stoße ich mich wo an. Ich baue den Impeller aus ist bei den Umständen ein Horror. Doch nach einiger Zeit merke ich der Wind hat für uns auf eine günstige Richtung zum in den Hafen segeln gedreht. Gleich Anker auf und ein klein wenig die Genua rausrollen, schön kann ich Pesce`dOro zur Hafeneinfahrt lenken, und als ich Sicht in den Hafen habe und sehe das gleich 30m ums Eck eine Mole ist werfe ich den Motor an winke ein paar junge Deutsche mir beim anlegen zu helfen herbei. Alles funkt ganz toll, meine Nerven liegen für ein paar Minuten im Keller. Doch eine Stunde Später sagt mir der freundliche Junge Marinero das ein Mecanico bis spätestens 14:00 bei mir vorbei schaut und mir den fehlenden Ersatzteil besorgen kann. Da steigt meine Stimmung ganz schnell, fazit es dauert doch bis Montag oder Dienstag bis ich wieder weiter kann. Marina Isola Rosso ein sehr lieblicher Platz, ist eine Ecke wo die Italiener auch von selber Grüßen, wirklich sehr viele nette Leute. 

das neue Toplager (schwarzer Runder Teil) links an dem Vorsegel/Genua fast ganz oben am Mast
Bonifazio in Sichtweite, die Hafen Einfahrt ist ganz links im Bild
Porto/Marina S.Teresa di Gallura, ganz im Norden von Sardinien, hier leider kein Segelmacher
ein Engländer sucht auch Zuflucht in meiner Ankerbucht
denn gerade beginnt es ganz fürchterlich zu Regnen
dieses seltsame Motorboot liegt in der Bucht Südlich neben Porto Cervo
die Sea Claud als ich zum zweiten Mal durch den Madalena Archipel segle
wunder schoner drei Mast Schooner
das kann auch schönes Segeln sein !
Pesce´dOro an der Mole in der Marina Isola Rosso, links hinten die gleichnamige Insel



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